Datenlöschung und -rettung

Wenn der Schein trügt

Von Svenja Runciman · 2014

Datenlöschung auf die grobe Art: Auf einer zertrümmerten Platine liegt ein Hammer
Datenlöschung geht auch mit roher Gewalt...

Ausgemusterte Geräte können für Unternehmen und Behörden enorme Sicherheitslücken bedeuten. In vielen Betrieben sind nämlich keine genauen Prozesse definiert, wie mit diesen Datenträgern umgegangen wird. Hier müssen Experten ans Werk – die auch bei der Datenrettung behilflich sein können.

Der alte Computer will nicht mehr, das Handy streikt – also einfach entsorgen und ein neues Gerät kaufen? Was für Privatpersonen kein Problem darstellen mag, ist für Unternehmen oder Behörden zu heikel, denn meist befinden sich sensible Informationen wie Geschäftszahlen, Kontakte oder Zugangsdaten auf den Geräten. Selbst gelöschte Daten sind häufig rekonstruierbar. In Hinblick auf die Compliance ebenfalls ein Desaster: Im Falle eines Datenmissbrauchs können Unternehmen haftbar gemacht werden. Tatsächlich gehen viele fahrlässig mit der richtigen Entsorgung um: Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (bitkom) geht davon aus, dass nur jede vierte Festplatte, die gebraucht in den Umlauf kommt, vollständig gelöscht ist.

Professionelle Datenlöschung ratsam

Mehrfaches Überschreiben durch eine Datenlöschungs-Software, Entmagnetisieren oder physische Zerstörung sind die einzigen wirkungsvollen Mittel. Das Verschieben in den Papierkorb reicht nicht aus, da dadurch nur der örtliche Verweis auf die Daten im Index, nicht aber der Datensatz selbst vernichtet wird. Selbst ein vollständiges Formatieren des Speichermediums hilft unter Umständen nicht. Die Folge: Die vermeintlich gelöschten Daten können mit einer herkömmlichen Rettungssoftware wiederhergestellt werden. Bei der Löschung lassen Unternehmen also am besten Profis ans Werk. Diese können oft auch bei der Datenrettung helfen, wenn ungewollte Löschvorgänge erfolgt sind oder ein Gerät defekt ist.

Den Daten auf der Spur

Meist sind alltägliche Anwenderfehler die Ursache für den Verlust von Informationen. Wenn versehentlich etwas gelöscht wurde, können spezialisierte Dienstleister mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit Verlorengegangenes retten – selbst bei physischen Schäden liegt die Quote noch bei etwa 80 Prozent. Anderer Fall: Angreifer verschaffen sich unberechtigt Zugriff auf Daten. In solchen Fällen kommt die IT-Forensik ins Spiel. Mit ihrer Hilfe wird beispielsweise analysiert, wie viele Daten entwendet wurden oder welche Schritte der Angreifer zu diesem Zweck unternommen hat. Datenverluste sind ein Graus für Unternehmen und Behörden: Es drohen Imageverluste, Umsatzeinbußen oder Probleme bei Betriebsprüfungen. Geschäftsrelevante Informationen sollten also immer ausreichend gesichert werden. Dazu gehören der Schutz vor Schadprogrammen und ein umfassendes Sicherungskonzept im Hinblick auf die Aufbewahrung der Speichermedien, die regelmäßige Datensicherung in Form von Back-ups und letztlich die professionelle Entsorgung.

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