IT-Security – eine Branchenbetrachtung

Wer digitalisiert braucht mehr IT-Sicherheit

Von Folker Lück · 2017

Jemand verschafft sich durch Fingerprint-Analyse Zutritt durch eine Tür.
Wer Digitalisiert muss für ganzheitliche IT-Sicherheit sorgen: von der Zugangskontrolle bis zu den Privatgeräten der Mitarbeiter

Gerade Branchen, die bei der Digitalisierung ihrer Prozesse Nachholbedarf haben, sollten von Anfang an auf eine ganzheitliche IT-Security-Strategie setzen. Denn wer digitalisiert und sich der Cloud öffnet, macht sich auch angreifbar.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Digitalisierungsvorhaben nicht in allen Branchen gleich schnell voranschreiten. Baubranche, Medizinsektor und die öffentliche Hand – um nur einige zu nennen – stoßen zwar viele Digitalisierungsprojekte an, doch steht der große Digitalisierungsschub noch bevor. Die digitale Transformation erfasst mittlerweile alle Wirtschaftsbereiche, wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus und verändert so ganze Geschäftsmodelle. Werfen wir exemplarisch einen Blick in die Baubranche: 93 Prozent der Baufirmen gehen davon aus, dass die Digitalisierung die Gesamtheit ihrer Prozesse beeinflussen wird. 

Bislang nutzt jedoch nicht einmal ein Zehntel aller Baufirmen durchgehend digitale Planungsinstrumente. Fast alle Baustoffunternehmen sind indes der Meinung, dass sie ihre Digitalisierungspotenziale bislang nicht ausschöpfen. Nachholbedarf besteht bereits: Während die gesamte deutsche Wirtschaft ihre Produktivität in der letzten Dekade um elf Prozent verbessern konnte, das verarbeitende Gewerbe sogar einen Zuwachs von mehr als einem Drittel verzeichnete und das produzierende Gewerbe um 27 Prozent zulegte, hinkt die Bauindustrie mit nur vier Prozent deutlich hinterher. Was für die Baubranche gilt, trifft andere Branchen sinngemäß. 

Quelle: Bitkom, 2017

Bauwirtschaft in Schlüsselposition

Wäre der Industriezweig nur eine Nische, könnte man dies vernachlässigen. Doch die Bauwirtschaft bleibt eine Schlüsselbranche für Deutschland. 2016 trug das Baugewerbe 4,8 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei. Der Anteil des Bruttoinlandsproduktes, der für Bauinvestitionen verwendet wurde, war mit 9,9 Prozent doppelt so hoch. Der Anteil des Baugewerbes an der gesamten Beschäftigung beträgt 5,6 Prozent. Damit liegt das Baugewerbe sowohl bei der Produktion als auch bei der Beschäftigung noch vor so wichtigen Industriebereichen wie dem Fahrzeugbau, dem Maschinenbau oder der Chemischen Industrie.

Auf der Hand liegt: Gerade die großen Bauunternehmen werden ihr Engagement im Bereich der Digitalisierung intensivieren. Die Firmen müssen im europäischen und nicht zuletzt im weltweiten Markt konkurrenzfähig bleiben. Mit jedem weiteren Digitalisierungsschritt gewinnt allerdings auch die IT-Sicherheit mehr an Gewicht.

Wer für Auftraggeber im öffentlichen und industriellen Bereich tätig ist, muss die Daten der Klienten vor Angriffen aus dem Internet sichern. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen der Branche, die sich keine eigene Rechtsabteilung leisten können, haben Cyberangriffe ein existenzielles Bedrohungspotenzial. Geraten Kundendaten, Angebotspreise und geistiges Eigentum in falsche Hände oder an die Öffentlichkeit, bedroht das nicht nur den guten Ruf eines Betriebs, sondern im Extremfall dessen Zukunft.

Müssen Unternehmen der Bauindustrie vorwiegend die eigenen Daten etwa vor Wirtschafts- und Industriespionage schützen, geht es im Gesundheitswesen um den Schutz sensibler Patientendaten. 

Mobile Sicherheit

Getrieben wird die Digitalisierung vom zunehmenden Einsatz von Tablet-PCs und Smartphones, die Prozesse verkürzen und die Arbeit flexibilisieren. Egal, ob es sich um Bauleiter handelt, die Projekte überregional koordinieren, Arbeiter, die ihre Arbeitszeit auf der Baustelle per Smartphone erfassen oder im Medizinbereich Ärzte, die mit dem Tablet 2-in-1 Operationen planen und Diagnosen erstellen oder mit Patienten kommunizieren. 

Den Zugriff auf diese Geräte kann die unternehmensinterne IT-Abteilung nicht immer unter Kontrolle haben. Sinnvoll sind hier – auch biometrische – Authentifizierungsmöglichkeiten direkt am Gerät, die Verwendung komplexer Kennworte sowie der Einsatz einer stets aktuellen Security-Software.

Wussten Sie schon, dass …

… ein lediglich vierstelliger PIN-Code auf einem Endgerät dazu führt, dass Kriminelle 10.000 Kombinationsmöglichkeiten durchprobieren müssen? Zahlreiche Geräte blockieren dabei nach einer gewissen Zahl an Falscheingaben weitere Versuche.

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