Fachkräftemangel in der Cybersecurity

Mehr Expertise für Wirtschaft und Gesellschaft

Von Christin Hohmeier · 2022

Mit dem Wegfall von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht den Unternehmen auch deren Wissen im Bereich Cybersecurity verloren. Die Verantwortlichen überlegen nun, ob Automatisierung dieses menschliche Know-how ersetzen kann. Und sie sind gezwungen zu sortieren, welches Wissen sie in der Organisation binden wollen und auf welches Wissen sie verzichten.

Ein Mann sitzt vor einem Laptop. Hinter ihm an der Wand leuchtet ein IT-Code.
Fachwissen rettet das Internet. Foto: iStock / DragonImages

In den kommenden zehn Jahren wird die Generation der Babyboomer in den Ruhestand gehen. Laut verschiedener Modellberechnungen werden dann knapp eine Million Arbeitskräfte fehlen. Die Anzahl und Vielfalt an Personal, die heute in den Unternehmen arbeitet, wird in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Zusätzlich zeigt eine aktuelle Studie den bereits jetzt bestehenden Mangel an Fachkräften in der Informationstechnologie. Sie beziffert branchenübergreifend die Zahl freier Stellen auf 96.000. Unternehmen suchen insbesondere Software-Entwicklerinnen und -Entwickler. 

Erhebliche Wissenslücken bei der Sicherheit durch Fachkräftemangel in der Cybersecurity

Wenn also ein großer Teil der Know-how-Träger die Unternehmen verlässt, aber keine neuen Fachkräfte aus dem Arbeitsmarkt nachrücken, werden die Verantwortlichen auch bei IT-Sicherheitsaufgaben große Herausforderungen bewältigen müssen. Parallel zu dem organisierten Abbau des Personals wird es entscheidend sein, neue Kolleginnen und Kollegen nicht nur zu finden, sondern auch zu binden. Sie müssen insbesondere in neuen Technologien hoch qualifiziert sein. Damit werden spezialisierte Studiengänge zu einer dringenden Notwendigkeit.

KI kann Mangel nicht ausgleichen

Ohne Frage wird es zu Engpässen kommen – und dort, wo Expertise und Arbeitskraft fehlen, gibt es kaum Alternativen, als neue Technologien wie Künstliche Intelligenz in die Sicherheitsprozesse einzubinden. Doch Maschinen werden Menschen nicht gleichwertig ersetzen. Wenn automatisierte Prozessentscheidungen getroffen werden, braucht es in vielen Fällen die finale Bestätigung durch den Menschen. Hier werden offensichtlich neue Qualifikationen und neue hierarchische Strukturen und auch eine neue Kultur notwendig, um diese Komplexität zu beherrschen. Ein Aspekt dieser Kultur ist es, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter mit ihren jeweiligen Fähigkeiten betrachtet wird – und anhand dieser Fähigkeiten sehr gezielt gefördert, weitergebildet und punktgenau eingesetzt wird. Im Gegenzug wird erwartet, dass Angestellte sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren.

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